Sibylla Flügge

Inhaltsverzeichnis

Sibylla Flügge (* 1950 in Clausthal-Zellerfeld) ist eine deutsche Juristin und Professorin im Ruhestand an der Fachhochschule Frankfurt im Fachgebiet „Recht der Frau“. Sie war Mitglied des Frankfurter Weiberrats. Flügge ist Mitherausgeberin der feministischen Rechtszeitschrift STREIT.

Familie

Flügges Eltern sind die Juristin und Frauenrechtlerin Marianne Flügge-Oeri und der Pastor Rufus Flügge. Sie hat zwei Kinder, die 1977 und 1981 zur Welt kamen. Der Vater ihrer Kinder ist der Verleger Karl Dietrich Wolff.1Frauenreferat der Stadt Frankfurt (2017): „Wir können die Welt verändern“ Prof. Dr. Sibylla Flügge: Pionierin für Frauenrechte wird mit dem Tony-Sender-Preis ausgezeichnet. In: frankfurt.de. Online unter: https://frankfurt.de/service-und-rathaus/verwaltung/aemter-und-institutionen/frauenreferat/tony-sender-preis/preistraegerin-2017 (Zugriff am 10.08.2021).2Richard, Christine (2015): Der alte Wolff ist jetzt Ehrendoktor. Die Universität ehrt Ex-Rebell und Verleger KD Wolff. In: Basler Zeitung, Artikel vom 01.12., S. 25.

Werdegang

Flügge schloss sich als Jugendliche der linken Schüler*innenbewegung an, nahm an Demonstrationen und Ostermärschen teil und war Schulsprecherin in der Sophienschule Hannover, wo sie 1969 ihr Abitur machte. Von 1969 bis 1974 studierte sie Rechtswissenschaften an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main und absolvierte anschließend ein dreijähriges Rechtsreferendariat am Landgericht Frankfurt am Main. Während des Studiums wurden Frauenrechte zu Flügges zentralem Thema. Ab 1977 war sie als Rechtsanwältin tätig.3Frauenreferat der Stadt Frankfurt (2017): „Wir können die Welt verändern“ Prof. Dr. Sibylla Flügge: Pionierin für Frauenrechte wird mit dem Tony-Sender-Preis ausgezeichnet. In: frankfurt.de. Online unter: https://frankfurt.de/service-und-rathaus/verwaltung/aemter-und-institutionen/frauenreferat/tony-sender-preis/preistraegerin-2017 (Zugriff am 10.08.2021).

In ihrer Dissertation Hebammen und heilkundige Frauen. Recht und Rechtswirklichkeit im 15. und 16. Jahrhundert (1998) beschäftigte Flügge sich mit der Entstehung der Frauendiskriminierung durch Recht am Beispiel der Geschichte des Hebammenrechts. Ihre Analyse zeigt die historischen Prozesse zu einer geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung in der Heilkunde auf. Die zunehmende Hierarchisierung schloss Frauen in Europa für lange Zeit aus der akademischen Medizin und Geburtshilfe aus.4Wahrig-Schmidt, Bettina (1999): Hebammen und heilkundige Frauen. Recht und Rechtswirklichkeit im 15. und 16. Jahrhundert. In: h/soz/kult – Kommunikation und Fachinformation für die Geschichtswissenschaften, Rezension vom 03.12. Online unter: https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-2120 (Zugriff am 11.08.2021).

Nach ihrer Promotion 1994 wurde Flügge zur Professorin mit dem Schwerpunkt Recht der Frau an die Fachhochschule Frankfurt am Main (seit 2014 Frankfurt University of Applied Sciences) berufen. Sie lehrte dort von 1994 bis 2015 am Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit. Ihre Forschungsgebiete sind Rechtsgeschichte, die Entstehung und Geschichte der Frauendiskriminierung im Recht mit den Schwerpunkten „Policeyrecht der Frühen Neuzeit“ und Familienrecht im 20. Jahrhundert, Geschichte der Rechtsforderungen von Frauen im Rahmen der neuen Frauenbewegung.5o. A. (o. J.): Professorinnenseite Prof. Dr. Sibylla Flügge i.R. In: Webseite der Frankfurt University of Applied Sciences. Online unter: https://www.frankfurt-university.de/de/hochschule/fachbereich-4-soziale-arbeit-gesundheit/kontakt/professor-innen/sibylla-fluegge-ir/ (Zugriff am 11.08.2021). 2014 war sie als Forscherin am Projekt Sister Cities Going Gender der Stadt Frankfurt am Main beteiligt, das sich mit dem Thema „Gender Mainstreaming in der kommunalen Verwaltung“ befasste.6Gender- und Frauenforschungszentrum der hessischen Hochschulen (o. J.): Detailansicht zum Projekt Begleitforschung für das Modellprojekt der Stadt Frankfurt: Implementierung von Gender Mainstreaming in einer europäischen Großstadt im Rahmen des EU-Projektes: ‚Sister Cities Going Gender‘. In: Webseite des gFFZ. Online unter: https://www.gffz.de/forschung/abgeschlossene-forschungsprojekte/sister-cities-going-gender/ (Zugriff am 11.08.2021).

Einsatz für Frauenrechte

Frankfurter Weiberrat

Schon in ihrer Schulzeit kam Flügge über ihre Mutter in Kontakt zu Vertreterinnen der ersten Frauenbewegung. Bei der Delegiertenkonferenz des Sozialistischen Deutschen Studentenbunds (SDS) in Hannover erlebte sie das Go-in von Delegierten aus verschiedenen Städten, u. a. dem Aktionsrat zur Befreiung der Frauen aus Berlin.7Doormann, Lottemi (1979): Keiner schiebt uns weg. Zwischenbilanz der Frauenbewegung in der Bundesrepublik. Abschnitt: Die neue Frauenbewegung in der Bundesrepublik. Geschichte – Tendenzen – Perspektiven. Weinheim/Basel: Beltz. ISBN 978-3-407-83019-7. Online unter: https://arsfemina.de/keiner-schiebt-uns-weg/die-neue-frauenbewegung-der-bundesrepublik (Zugriff am 11.08.2021). Während dieser Veranstaltung wurde ein vom Frankfurter Weiberrat verfasstes Flugblatt mit der Parole „Befreit die revolutionären Eminenzen von ihren bürgerlichen Schwänzen“ verteilt.8Flügge, Sibylla (1998): Vom Weiberrat zum Frauenprojekt. Ein persönlicher Bericht über den Beginn der neuen Frauenbewegung in Frankfurt am Main. In: Beuth, Kirsten/Plötz, Kirsten (Hg.): Ein Austausch über Frauengeschichte(n) in zwei deutschen Staaten. Gelnhausen: Triga Verlag, ISBN 3-931559-95-5, S. 133–155.

Zu Beginn ihres Studiums in Frankfurt Ende 1969 schloss sich Flügge einer Gruppe von Frauen um die Rechtsanwältin Inge Hornischer (1940–2012)9Institut für Stadtgeschichte (Hg.) (o. J.): 15. April 2012. In: Stadtchronik. Online unter: https://www.stadtgeschichte-ffm.de/de/info-und-service/frankfurter-geschichte/stadtchronik/2012 (Zugriff am 11.08.2021). an, die nach Auflösung des SDS den damals sogenannten neuen Weiberrat ins Leben riefen. Treffpunkt war der Club Voltaire. Die Frauen organisierten sich in Schulungsgruppen und einem wöchentlich stattfindenden Plenum. Anfang 1970 wurde jede Woche eine neue Gruppe gebildet, die sich wöchentlich in der Wohnung eines der Mitglieder traf, um sich in marxistischer Theorie zu schulen.10Flügge, Sibylla (1998): Vom Weiberrat zum Frauenprojekt. Ein persönlicher Bericht über den Beginn der neuen Frauenbewegung in Frankfurt am Main. In: Beuth, Kirsten/Plötz, Kirsten (Hg.): Ein Austausch über Frauengeschichte(n) in zwei deutschen Staaten. Gelnhausen: Triga Verlag, ISBN 3-931559-95-5, S. 133–155. In den wöchentlichen Plena diskutierten die Akteurinnen Ideen für eine politische, revolutionäre Strategie und beteiligten sich an den Aktionen der Außerparlamentarischen Opposition (APO) u. a. gegen den Vietnamkrieg.11Flügge, Sibylla (1975): Geschichte des Frankfurter Weiberrats. In: Frankfurter Frauen (Hg.): Frauenjahrbuch 1. Frankfurt/M.: Verlag Roter Stern, ISBN 978-3-87877-078-7, S. 19–49.

Nach eigenen Angaben setzte sich Flügge zusammen mit der US-amerikanischen Psychoanalytikerin und damaligen Studentin Jessica Benjamin dafür ein, die persönlichen Erfahrungen zum Ausgangspunkt der gesellschaftlichen Analyse und Politik zu nehmen. Als Vorbild dienten die in der amerikanischen Frauenbewegung entwickelten Consciousness-raising-groups.12Flügge, Sibylla (1972): Vorwort. In: Arbeitskollektiv der Sozialistischen Frauen Frankfurt (Hg,): Frauen gemeinsam sind stark – Texte und Materialien des Women’s Liberation Movement in den USA. Frankfurt/M.: Verlag Roter Stern, ISBN 978-3-87877-036-7.

Gesamtfrauenbeauftragte

Von 1995 bis 2014 war Flügge die erste nach dem Hessischen Gleichberechtigungsgesetz bestellte Gesamtfrauenbeauftragte der FH Frankfurt. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit lag zunächst auf der Entwicklung von Frauenförderplänen. An der Gründung des Gender- und Frauenforschungszentrums der hessischen Fachhochschulen (gFFZ) im Jahr 2001 war sie maßgeblich beteiligt, ebenso an der im Jahr 2000 durch alle hessischen Hochschulen erfolgten Gründung des MentorinnenNetzwerks für Frauen in Naturwissenschaft und Technik, das bundesweit Modellcharakter hatte.13Hessisches Koordinierungsbüro des MentorinnenNetzwerks (Hg.) (2010): Mentoring wirkt! Evaluation des MentorinnenNetzwerks für Frauen in Naturwissenschaft und Technik. Online unter: https://docplayer.org/35761886-Mentoring-wirkt-evaluation-des-mentorinnennetzwerks-fuer-frauen-in-naturwissenschaft-und-technik.html (Zugriff am 11.08.2021). Sie erreichte es, dass der FH Frankfurt 2004 als erster Hochschule in Hessen und einer der ersten Hochschulen bundesweit das Zertifikat audit familiengerechte hochschule erteilt wurde. In der Folge setzte sie sich erfolgreich für die Einrichtung des Forschungsorientierten Kinderhauses an der FH Frankfurt ein, in dessen Rahmen erstmals an einer Hochschule eine flexibel nutzbare, pädagogische qualifizierte Betreuungseinrichtung entwickelt wurde.14Frauenreferat der Stadt Frankfurt (2017): „Wir können die Welt verändern“ Prof. Dr. Sibylla Flügge: Pionierin für Frauenrechte wird mit dem Tony-Sender-Preis ausgezeichnet. In: frankfurt.de. Online unter: https://frankfurt.de/service-und-rathaus/verwaltung/aemter-und-institutionen/frauenreferat/tony-sender-preis/preistraegerin-2017 (Zugriff am 10.08.2021).

§ 218 und Frauenzentren

Auf Initiative von Alice Schwarzer begann im Sommer 1991 bundesweit die Aktion 218, die sich die vollständige Streichung des Abtreibungsverbots aus dem Strafrecht zum Ziel setzte.15Schwarzer, Alice (1971): Nachwort. In: Sozialistische Arbeitsgruppe zur Befreiung der Frau: Frauen gegen den § 218, 18 Protokolle. Frankfurt/M.: Suhrkamp Verlag. Flügge gehörte zu den Organisatorinnen des ersten bundesweiten Frauenkongresses der Aktion 218, der am 12. und 13. März in Frankfurt stattfand.

Sie gehörte im Sommer 1973 auch zu den Begründerinnen des ersten Frankfurter Frauenzentrums in der Eckenheimer Landstraße 72. Die Initiative ermöglichte eine weiterreichende Vernetzung der aus den Aktivitäten des Weiberrats zahlreich entstehenden Selbsterfahrungs- und Aktionsgruppen. Flügge beteiligte sich u. a. am Aufbau einer Ärztekartei und an der Organisation der „Fahrten nach Holland“ zu dortigen Abtreibungskliniken. Mit anderen Jurastudentinnen und Rechtsreferendarinnen bot sie eine Scheidungsberatung für Frauen an.16Flügge, Sibylla (1992): Vom Weiberrat zum Frauenprojekt. In: Bütfering, Elisabeth/Hillmann, Ursula/Jung, Marie Luise/Stück, Susanne/Wennagel, Annegret/WEIBH e. V. (Hg.): FrauenStadtbuch Frankfurt. Frankfurt/M.: AZ-Verlag.

Sibylla Flügge erinnert sich an diese Zeit: „In der Aktion § 218 schlossen sich neu entstehende Frauengruppen aus vielen Städten zusammen. Im März 1972 organisierten wir im Frankfurter ‚Haus der Jugend‘ einen bundesweiten Frauenkongress der Aktion 218, auf dem wir die politischen Strategien und Forderungen der Frauenbewegung festlegten. Das war ein solcher Erfolg, dass seither von der Neuen Frauenbewegung gesprochen wurde […] In der Generation unserer Mütter waren Frauenprobleme wie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie oder Gewalt in der Ehe noch Tabuthemen. Jetzt konnten wir sie ansprechen. Es gab Solidarität zwischen den Frauen und die Hoffnung, die Probleme künftig strukturell lösen zu können.“17Flügge, Sibylla (2018): Aufbruchstimmung im »Weiberrat«. In: Goethe-Universität (Hg.): Die 68er: Forschung Frankfurt. Das Wissenschaftsmagazin der Goethe-Universität. Nr. 1. Frankfurt/M., S. 69. Online unter: https://www.forschung-frankfurt.uni-frankfurt.de/72047849/fofra_2018_01_gesamt.pdf (Zugriff am 09.03.2020).

Frankfurter Frauenreferat

Im 1989 von Frauendezernentin Margarethe Nimsch neu gegründeten Frauenreferat der Stadt Frankfurt am Main arbeitete Flügge von 1990 bis 1993 unter Amtsleiterin Renate Krauß-Pötz als Referentin für Gesundheitspolitik und Prostitution. Sie konnte dabei an ihr langjähriges Engagement für die Freigabe der Abtreibung, bessere Verhütungsmittel und eine Verbesserung der Geburtshilfe anknüpfen. Während Flügges Amtszeit wurde z. B. die Zwangsuntersuchung und Zwangsregistrierung von Prostituierten in Frankfurt am Main abgeschafft.18Frauenreferat der Stadt Frankfurt (2017): „Wir können die Welt verändern“ Prof. Dr. Sibylla Flügge: Pionierin für Frauenrechte wird mit dem Tony-Sender-Preis ausgezeichnet. In: frankfurt.de. Online unter: https://frankfurt.de/service-und-rathaus/verwaltung/aemter-und-institutionen/frauenreferat/tony-sender-preis/preistraegerin-2017 (Zugriff am 10.08.2021).19Harting, Mechthild (2014): „Der Wind weht den Frauen in die Segel“. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Artikel vom 28.11. Online unter: https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frauenreferat-in-frankfurt-besteht-seit-25-jahren-13286751.html (Zugriff am 19.07.2021).20Flügge, Sibylla (1979): Einleitung. In: Mutterlust-Mutterfrust. Handbuch für Schwangere und Mütter; herausgegeben von Frauen, die schon Kinder haben oder gerade schwanger sind. Frankfurt/M.21Frauenreferat der Stadt Frankfurt am Main (1990): Prostitution als Dienstleistungsbranche und Wirtschaftsfaktor in Frankfurt. Öffentliche Anhörung, vom 27.09. Online unter: https://frankfurt.de/service-und-rathaus/verwaltung/publikationen/frauenreferat/dokumentation-prostitution-als-dienstleistungsbranche-und-wirtschaftsfaktor-in-frankfurt (Zugriff am 11.08.2021).

Feministische Juristinnentage, STREIT

Flügge gehörte zu den ersten und bis heute aktiven feministischen Juristinnen, die sich seit 1978 jährlich treffen, seit 1985 als Feministische Juristinnentage organisiert von wechselnden Gruppen.22Pötz-Neuburger, Susanne (2003): Ansprache zum Jubiläum: 25 Jahre Feministischer Juristinnentag. In: STREIT, Nr. 2. Online unter: https://www.streit-fem.de/id-25-jahre-fjt.html (Zugriff am 11.08.2021).

1983 war sie Mitgründerin und ist seither Mitherausgeberin der feministischen Rechtszeitschrift STREIT. Bis heute übernimmt sie dort die Schlussredaktion (Stand: 2021).23Frauenreferat der Stadt Frankfurt (2017): „Wir können die Welt verändern“ Prof. Dr. Sibylla Flügge: Pionierin für Frauenrechte wird mit dem Tony-Sender-Preis ausgezeichnet. In: frankfurt.de. Online unter: https://frankfurt.de/service-und-rathaus/verwaltung/aemter-und-institutionen/frauenreferat/tony-sender-preis/preistraegerin-2017 (Zugriff am 10.08.2021).

Ehrenamtliches Engangement

Flügge arbeitete ehrenamtlich im Vorstand des Frankfurter Instituts für Frauenforschung, war lange Mitglied im Beirat des Frankfurter Feministischen Frauengesundheitszentrums und gehörte dem wissenschaftlichen Beirat des Frauenstudien- und -bildungszentrums der evangelischen Kirche in Deutschland (FSBZ, heute Studienzentrum für Genderfragen in Kirche und Theologie) an. Sie ist Mitglied der Forschungsethik-Kommission der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit (DGSA).24Deutsche Gesellschaft für Soziale Arbeit (o. J.): Forschungsethik-Kommission. In: Webseite der DGSA. Online unter: https://www.dgsa.de/index.php?id=101 (Zugriff am 11.08.2021).

Während der Ausstellung „REVOLUTIONÄR:INNEN. Revolutionäre Frauen und ihr Beitrag zur Demokratiegeschichte“,25Frauenreferat der Stadt Frankfurt am Main (2023): REVOLUTIONÄR:INNEN. In: Website der Ausstellung. Online unter: https://klischeefreie-zone-ffm.de/revolutionaerinnen/ (Zugriff am 18.11.2023). in der das Frankfurter Frauenreferat 48 revolutionäre Frauen im Kaisersaal präsentierte (28. April bis 26. Juni 2023), traf Flügge die Theaterregisseurin und -pädagogin Martina Droste. Daraus entstand die Zusammenarbeit mit dem Jungen Schauspiel Frankfurt „Deine Kämpfe – Meine Kämpfe“. In dem Jugendtheaterprojekt „rekapituliert die Juristin Flügge ihre Zeit als Studentin in den frühen Siebzigerjahren, in denen sie sich als Pionierin der Frauenbewegung und Weiberrats-Aktivistin für Gleichberechtigung starkmachte“.26Kleint, Katharina (2023): Bereichernd für beide Seiten. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Artikel vom 16.11. Online unter: https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/kultur/das-junge-schauspiel-frankfurt-probt-fuer-die-urauffuehrung-des-stuecks-deine-kaempfe-meine-kaempfe-19316597.html (Zugriff am 18.11.2023). In der Performance thematisieren die jungen Erwachsenen nicht nur die „realen Machtverhältnisse eines patriarchalen Systems“, sondern auch „persönliche Blickwinkel auf Sexualität, Geschlecht, Unterdrückung und Unrecht“.27Kleint, Katharina (2023): Bereichernd für beide Seiten. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Artikel vom 16.11. Online unter: https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/kultur/das-junge-schauspiel-frankfurt-probt-fuer-die-urauffuehrung-des-stuecks-deine-kaempfe-meine-kaempfe-19316597.html (Zugriff am 18.11.2023).

Auszeichnungen

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Flügge, Sibylla (1975): Vom SDS zum Frauenzentrum. In: Frankfurter Frauen (Hg.): Frauenjahrbuch 1. Frankfurt/M.: Verlag Roter Stern, ISBN 978-3-87877-078-7, S. 19–49. S. 10–48.
  • Flügge, Sibylla (1976): Das Nichtehelichenrecht (Leitfaden für Betroffene). In: Hoffman, Freia (Hg.): Ledige Mütter. Frankfurt/M.: Verlag Roter Stern, ISBN 978-3-87877-090-9, S. 161–184.
  • Flügge, Sibylla (1990): Teile und herrsche. In: Gerhard, Ute et al. (Hg.): Differenz und Gleichheit – Menschenrechte haben (k)ein Geschlecht. Frankfurt/M.: Ulrike Helmer Verlag, ISBN 978-3-9271-6411-6, S. 168–174.
  • Flügge, Sibylla (1998): Hebammen und heilkundige Frauen – Recht und Rechtswirklichkeit im 15. und 16. Jahrhundert. Frankfurt/M./Basel: Stroemfeld Verlag, ISBN 978-3-8610-9123-3.
  • Flügge, Sibylla (1998): Vom Weiberrat zum Frauenprojekt, in: Beuth, Kirsten/Plötz, Kirsten (Hg.): Was soll ich euch denn noch erklären? Ein Austausch über Frauengeschichte(n) in zwei deutschen Staaten. Gelnhausen: Triga Verlag, ISBN 978-3-9315-5995-3, S. 133–155.
  • Flügge, Sibylla (2002): Geheimnisse der Frauenzimmer. Das Wissen der Hebammen in der Frühen Neuzeit. In: Engel, Gisela/Rang, Brita/Reichert, Klaus/Wunder, Heide/Elukin, Jonathan (Hg.): Das Geheimnis am Beginn der europäischen Moderne. Zeitsprünge – Forschungen zur Frühen Neuzeit, Bd. 6. Frankfurt/M.: Klostermann Verlag, ISBN 978-3-4650-3146-8, S. 454–465.
  • Flügge, Sibylla (2002): 1968 und die Frauen – ein Blick in die Beziehungskiste. In: Göttert, Margit/Walser, Karin (Hg.): Gender und soziale Praxis. Werkstattberichte des gFFZ. Königstein/Ts.: Ulrike Helmer Verlag, S. 265–290; Nachdruck in: Kern, Doris/Leiner, Michel (Hg.) (2003): Stardust. Post für die Werkstatt. Frankfurt/M./Basel: Stroemfeld Verlag, ISBN 978-3-8787-7960-5.
  • Flügge, Sibylla (2003): „Reformation oder erneuerte Ordnung die Gesundheit betreffend“ – Die Bedeutung des Policeyrechts für die Entwicklung des Medizinalwesens zu Beginn der Frühen Neuzeit. In: Wahrig-Schmidt, Bettina/Sohn Werner (Hg.): Aufklärung, Policey und Verwaltung: Zur Genese des Medizinalwesens 1750–1850. Schriftenreihe der Herzog August-Bibliothek. Wolfenbüttel, ISBN 978-3-447-04822-4, S. 17–38.
  • Flügge, Sibylla (2003): Gründliche Untersuchung der Ursachen, die das weibliche Geschlecht vom Studieren abhalten. In: Horn, Sonia/Arias, Ingrid (Hg.): Medizinerinnen. Wiener Gespräche zur Sozialgeschichte der Medizin. Bd. 3. Wien: Verlagshaus der Ärzte, ISBN 978-3-9014-8838-2, S. 11–22.
  • Flügge, Sibylla (2007): Die ungelöste Frauenfrage – was wird aus dem Familienernährer? In: Scheiwe, Kirsten (Hg.): Soziale Sicherungsmodelle revisited. Existenzsicherung durch Sozial- und Familienrecht und ihre Geschlechterdimension. Baden-Baden: Nomos, ISBN 978-3-8329-2687-8, S. 185–196.
  • Flügge, Sibylla (2007): Rechtliche und finanzielle Rahmenbedingungen eines Studiums mit Kind. In: Cornelissen, Waltraud/Fox , Katrin (Hg.): Studieren mit Kind. Die Vereinbarkeit von Studium und Elternschaft: Lebenssituationen, Maßnahmen und Handlungsperspektiven, Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, ISBN 978-3-531-15493-0, S. 93–103.
  • Flügge, Sibylla (2010): Geschlechtergerechter und kindeswohlorientierter Kindesunterhalt – Probleme am Beispiel der Hausmann-Rechtsprechung. In: Scheiwe, Kirsten/Wersig, Maria (Hg.): Einer zahlt und eine betreut? Kindesunterhalt im Wandel. Baden-Baden/Bern/München: Nomos/Stämpfli Verlag/C.H.Beck, ISBN 978-3-8329-5392-8, S. 199–214.
  • Flügge, Sibylla (2015): Sorge- und Umgangsrechte im Spannungsfeld der Persönlichkeitsrechte von Mutter, Vater und Kind. In: Berghahn, Sabine/Schulz, Ulrike (Hg.): Rechtshandbuch für Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte. Hamburg: Dashöfer, ISBN 978-3-931832-44-5.
  • Flügge, Sibylla (2019): Gewalt im Kontext von familiären Abhängigkeiten. In: Schröder, Julia (Hg.): Gewalt in Pflege, Betreuung und Erziehung. Weinheim/Basel: Beltz Juventa, ISBN 978-3-7799-3765-4, S. 199–216.
  • Flügge, Sibylla (2019): Die Rechtsstellung der Sexarbeiter*innen nach dem Prostituiertenschutzgesetz. In: Künkel, Jenny/Schrader, Kathrin (Hg.): Feministische Perspektiven auf Sexarbeit. Münster: Unrast Verlag, ISBN 978-3-89771-147-1, S. 28–39.

Weblinks

Sibylla Flügge
Die Juristin Sibylla Flügge (2019) Foto: Petra Bruder
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